Die Klangkörper im Nikolaisaal Potsdam
Kammerakademie Potsdam (Hausorchester des Nikolaisaal)
Seit ihrer Gründung im Jahr 2000 zeichnet sich die Kammerakademie Potsdam (KAP) durch mitreißende Konzerte, vielfältige Programme und den unbedingten Willen für allerhöchste künstlerische Qualität aus. Mit großer Leidenschaft und unbändiger Neugier bewegt sich das Orchester der Landeshauptstadt und Hausorchester des Nikolaisaals durch vier Jahrhunderte Musikgeschichte und erspielte sich einen Ruf weit über die Stadt- und Landesgrenzen hinaus. Die Verleihung des OPUS Klassik in den Jahren 2015, 2022 und 2024, verschiedene Konzertreihen für alle Altersgruppen in Potsdam und Brandenburg, Gastspiele in den großen Konzertsälen Deutschlands und Europas, preisgekrönte CD-Aufnahmen und die 2018 gegründete erste Orchesterakademie Brandenburgs zeugen vom Erfolg und Innovationsgeist des Orchesters. Seit der Saison 2010/11 ist Antonello Manacorda Chefdirigent und Künstlerischer Leiter der KAP. Er folgte auf Michael Sanderling, Andrea Marcon und Sergio Azzolini. Ab der Saison 2025/26 wird François Leleux die künstlerische Leitung der KAP übernehmen.
Die Potsdamer Winteroper, eine Kammermusikreihe im Potsdamer Palais Lichtenau, die Konzertreihe KAPmodern und die Treffpunkt-Reihe KAPmeets sowie langjährige erfolgreiche Kooperationen, unter anderem mit dem Hans Otto Theater Potsdam, dem Museum Barberini und der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam, vervollständigen das abwechslungsreiche Konzertangebot des aus 35 Musikerinnen und Musikern bestehenden Klangkörpers in freier Trägerschaft.
Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt (Oder)
Das Brandenburgische Staatsorchester Frankfurt (BSOF) ist das größte Sinfonieorchester Brandenburgs und dessen einziges A-Orchester. Es spielt eine Vielzahl von Konzerten im Nikolaisaal Potsdam, gastiert jährlich u.a. beim Choriner Musiksommer und bei der Kammeroper Schloss Rheinsberg. Zudem tritt dieses in Frankfurt an der Oder beheimatete Orchester auf Einladung des Philharmonischen Chores Berlin regelmäßig in der Berliner Philharmonie auf und gastiert mit der Berliner Domkantorei im Berliner Dom. Dutzende, teils ausgezeichnete CD-Einspielungen und Rundfunkaufnahmen unterstreichen die Qualität dieses Orchesters. Seit der Saison 2018/19 ist Jörg-Peter Weigle Chefdirigent und künstlerischer Leiter des BSOF.
Mehrfach ausgezeichnet wurde das BSOF für seine Education-Arbeit. Mit seinen Projekten, in die seit Jahren unzählige Kinder und Jugendliche aus Ostbrandenburg und der polnischen Nachbarregion eingebunden sind, setzt es bei der kulturellen Bildung und dem interkulturellen Dialog neue Maßstäbe. Dabei arbeitet das BSOF mit seinem ehemaligen Chefdirigenten und jetzigem Ehrendirigenten Howard Griffiths, der der Education-Arbeit wichtige Impulse gab, eng zusammen. Zudem übernimmt das BSOF bei den Bayreuther Festspielen seit 2010 die musikalische Begleitung der Kinderopern »Wagner für Kinder«.
Brandenburger Symphoniker
Die Tradition der am Brandenburger Theater beheimateten Brandenburger Symphoniker reicht bis in das Jahr 1810 zurück. Damals gründeten hochrangige preußische Militärmusiker ein eigenes Orchester. Ab 1866 nannte sich das Ensemble Orchester des Brandenburger Theaters. Das Repertoire wurde durch Theatermusiken, Oper, Operette und Musical erweitert, die Tradition eigener sinfonischer Auftritte und Konzertprogramme mit klassisch-romantischen Werken bis heute bewahrt.
Regelmäßig konzertieren die Brandenburger Symphoniker im Nikolaisaal Potsdam und geben Gastspiele in vielen anderen Orten des Landes Brandenburg sowie im In- und Ausland. Seit 1996 kooperiert das Orchester mit dem internationalen Opernfestival Kammeroper Schloss Rheinsberg.
Eine Vielzahl von bedeutenden Dirigenten hat das Brandenburger Traditionsorchester in den vergangenen Jahrzehnten begleitet. Nach Michael Helmrath, der das Orchester von 1999 bis 2015 erfolgreich leitete, war Peter Gülke von Beginn der Konzertsaison 2015/16 bis 2020 hier Chefdirigent. Mit ihm begann ein neues Kapitel im Schaffen des Orchesters des Brandenburger Theaters, das seit Beginn der Saison 2023/24 mit Chefdirigent Andreas Spering fortgeschrieben wird.
Deutsches Filmorchester Babelsberg
Stilistische Vielfalt, Flexibilität und Qualität sowie langjährige Studioerfahrung kennzeichnen das Deutsche Filmorchester Babelsberg. Das renommierte Orchester wurde seit 1918 als UFA- und später als DEFA-Sinfonieorchester berühmt. Nach der Liquidation der DEFA-Studios waren das Orchester und seine Musiker zwischenzeitlich Teil der Brandenburgischen Philharmonie Potsdam, bis es sich 1993 auf Eigeninitiative in seiner heutigen Form unter dem Namen »Deutsches Filmorchester Babelsberg« neu gründete und die Tradition seiner Vorgänger fortsetzt.
Seither führt es zwei überaus erfolgreiche Geschäftsbereiche: zum einen die Produktion von Film- und Fernsehmusiken sowie Tonträgern, zum anderen eine umfangreiche Konzerttätigkeit mit Film-Live-Konzerten, Filmmusik-Programmen, Gastspielen und Tourneen im In- und Ausland – von Klassik bis zu Crossover-Projekten.
Im Nikolaisaal ist das Deutsche Filmorchester Babelsberg regelmäßiger Gast mit popsymphonischen Konzerten sowie Filmmusik-Galas und Filmlivekonzerten.
Landespolizeiorchester Brandenburg e.V.
Das Landespolizeiorchester Brandenburg (LPO) hat sich gegenwärtig zu einem modernen, vielseitigen Unterhaltungsorchester entwickelt. Das Repertoire reicht von großen bläsersinfonischen Originalwerken über Oper, Operette und Musical, bis hin zu Cross-Over-Projekten aus Pop, Rock und Jazz.
Das LPO leistet einen wesentlichen Beitrag zur Öffentlichkeitsarbeit der Polizei und des Landes Brandenburg. Es unterstützt die polizeiliche Präventionsarbeit, spielt bei öffentlichen Konzerten in den Konzerthäusern des Bundeslandes ebenso wie auf dienstlichen Veranstaltungen der Polizei, des Landesparlamentes und der Landesregierung. Auch Open-Air Veranstaltungen und Konzerte auf öffentlichen Plätzen gehören zum Alltag des beliebten Berufsorchesters.
Jährlich absolviert das über 40-köpfige Orchester inklusive seiner Kammermusikensembles unter der Leitung von Christian Köhler als eines der führenden Berufsblasorchester in der Bundesrepublik Deutschland weit über 200 Konzerte im Land Brandenburg und über seine Grenzen hinaus.
Potsdamer Männerchor
Der im Jahre 1848 gegründete Potsdamer Männerchor kann auf eine sehr wechselvolle Geschichte zurückblicken. Sein Repertoire reicht vom Volkslied über das Liedgut klassischer und zeitgenössischer Komponisten bis hin zu Evergreens und anderer unterhaltsamer Chorliteratur. Unter der langjährigen Leitung von Ronald Reuter (Chorleiter von 1968 bis 2012) wurde das Ensemble zu einem leistungsorientierten Klangkörper geformt. 1998 wurde dem Potsdamer Männerchor für besondere Verdienste um die Pflege der Chormusik und des deutschen Volkslieds die Zelter-Plakette verliehen. Regelmäßig probt der Chor im Nikolaisaal und gibt hier Konzerte.
Seit 2025 liegt die Leitung des Potsdamer Männerchors in den Händen von Martin Hunger.
Singakademie Potsdam
Die Singakademie Potsdam, deren Wurzeln bis ins Jahr 1814 zurückreichen, entstand aus dem 1952 gegründeten Madrigalkreis des Städtischen Chores Potsdam. 1969 erhielt sie in Anerkennung der Leistungen den Titel »Singakademie der Stadt Potsdam«. Seitdem liegt neben der chorsinfonischen Arbeit und der Pflege des A-cappella-Gesangs das besondere Augenmerk auf einer kontinuierlichen Kinder- und Jugendchorförderung. Dieser Verbund von Chören unterschiedlicher Altersgruppen macht bis heute die besondere Struktur der Singakademie aus: Spatzenchor, Kinder- und Jugendchor, Jugendkammerchor, »Claudiusensemble« (Kammerchor) und Sinfonischer Chor.
Gründer und künstlerischer Leiter war bis zum Jahr 2002 Horst Müller. Von 2003 bis 2010 arbeitete die Singakademie Potsdam unter der künstlerischen Leitung von Edgar Hykel, ehemaliger Chordirektor am Staatstheater Nürnberg. Im Herbst 2010 übernahm der Dirigent und Komponist Thomas Hennig die künstlerische Leitung. Seit 2022 wird die Singakademie Potsdam von Nils Jensen geleitet. Die Singakademie Potsdam e.V. hat ihren Sitz im Potsdamer Nikolaisaal, wo sie auch regelmäßig Konzerte gibt.
Städtische Musikschule »Johann Sebastian Bach«
Die Städtische Musikschule »Johann Sebastian Bach« Potsdam hat mit ihrem Jugendsinfonieorchester (Leitung: Andreas Jerye) und dem Kinderchor »La Corista« (Leitung: Marion Kuchenbecker) ebenfalls die Möglichkeit, im Nikolaisaal zu proben und zu konzertieren. Ihr Hauptgebäude in der Jägerstraße erwies sich für ein größeres Ensemble immer wieder als viel zu klein. Die Musikschule, die Mitte der fünfziger Jahre gegründet wurde, wird heute kommissarisch von Mirko Krejci geleitet.