Mario und der Zauberer

Unerhörtes geschieht im Grand-Hotel des norditalienischen Touristenortes Torre di Venere – »ein tragisches Reiseerlebnis«, wie es im Untertitel von Thomas Manns Novelle »Mario und der Zauberer« (1930) heißt. Wie eine Zwiebel, Schicht um Schicht, offenbart der machtbesessene Hypnotiseur Cipolla sein gefährliches Wesen: In seiner Zaubershow gelingt es ihm, das Publikum immer mehr zu kontrollieren und zu demütigen, bis die Situation tödlich eskaliert. Die Parabel über den aufkeimenden Faschismus und dessen dämonische Verführungskraft findet in dieser musikalischen Lesung eine adäquate Spiegelung im Werk des massenhypnotisierenden »Teufelsgeigers« Paganini.